METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

Die Insulinbehandlung

M. Müller

pp. 388-414

Die Insulintherapie stand als gleichzeitig älteste der modernen "Schock" behandlungen während beinahe zwei Jahrzehnten im ersten Rang der somatischen Schizophreniebehandlung. Im zweiten Weltkrieg und auch noch in der erstenNachkriegszeit trat sie freilich aus äußeren Gründen etwas in den Hintergrund: Mancherorts bildete der Mangel an Insulin ein entscheidendes Hindernis, da die vorhandenen Bestände für die Diabetiker reserviert wurden; es war aber auch der Mangel an ärztlichem und pflegerischem Personal, oder es waren schließlich die hohen Kosten, die prohibitiv wirkten und die einfachere und billigere Elektrobehandlung bevorzugen ließen. Neuerdings sind andere, scheinbar sachlichere Gründe dafür verantwortlich, daß die Sakelschen Kuren an Bedeutung verloren haben. Die neuroleptischen Behandlungsverfahren beherrschen auf weite Strecken das Feld; sollte sich erweisen, daß sie therapeutisch bei akuten und chronischen Fällen gleichwertig sind, so ist in der Tat nicht einzusehen, warum sie bei ihrer einfacheren Anwendung und dem geringeren Behandlungsrisiko nicht gänzlich an die Stelle der Insulintherapie treten sollten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-662-00726-6_11

Full citation:

Müller, M. (1963)., Die Insulinbehandlung, in J. C. Brengelmann, F. Cornu, H. Ey & H. J. Eysenck (Hrsg.), Grundlagen und Methoden der klinischen Psychiatrie, Dordrecht, Springer, pp. 388-414.

This document is unfortunately not available for download at the moment.