METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

220414

(2005) Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Neue Ideen für die sechziger und siebziger Jahre

Walter Euchner

pp. 465-509

Nach der Annahme des Godesberger Grundsatzprogramms im November 1959 bemühte sich die SPD, gegenüber den politischen Gegnern und vor allem gegenüber den Wählern um den Nachweis, daß — wie es der zukünftige Parteivorsitzende ausdrückte — die moderne SPD 'sich (…) nicht in einer Frontstellung gegenüber der Wirtschaftsordnung unserer Bundesrepublik befindet"1, daß sie vielmehr das bestehende Wirtschafts-und Sozialsystem weiterentwickeln, verbessern und vervollkommnen wolle.2 Für nicht wenige Zeitgenossen und erst recht für Nachbetrachter entstand damit der Eindruck, daß der "Weg der SPD zur Staatspartei" am Godesberger Programm vorbeiführte. Es entstand der Eindruck, daß eine geistige Verarbeitung des neuen Programms in der Partei kaum stattfand3, von der Parteiführung nicht gerade gefördert und von der Mitgliedschaft jedenfalls nicht mit Nachdruck gefordert wurde. Wieder einmal bewahrheitete sich der Satz, daß gerade für eine Programmpartei wie die SPD der Weg zum Programm für die Integrationsprozesse wichtiger war als der Programmtext selbst.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-80785-4_13

Full citation:

Euchner, W. (2005). Neue Ideen für die sechziger und siebziger Jahre, in Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 465-509.

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