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Allein schon die angedeuteten politischen Folgen fortschrittsbedingter Erfahrungsverluste machen evident, daß die technokratische Utopie niemals den Status einer "konkreten Utopie" gewinnen konnte. Weder als Hoffnung noch als Gefahr war die Selbstauflösung der Politik in technisch instrumentierte Sachherrschaft je eine reale Möglichkeit. Politik und Technik stehen nicht im Verhältnis einer Alternative zueinander. Der wissenschaftlich-technische Sachverstand macht den Gemeinsinn nicht fortschreitend gegenstandslos. Gerade jenes Vertrauen in die Wohlbegründetheit wissenschaftlicher Auskünfte über das, was der Fall ist, und ebenso das Vertrauen in die Solidität der Leistungen aus technischer Könnerschaft, ohne das die moderne Industriegesellschaft gar keine Akzeptanzbasis hätte, ist ja ein common-sense-gestütztes Vertrauen. Der Gemeinsinn steckt mit seinem praktischen Urteil den Rahmen ab, innerhalb dessen im ganzen technischer Fortschritt einzig stattfinden kann. "Fortschritt" — das ist ja nichts anderes als zivilisatorische Evolution, der der Gemeinsinn mit seinem praktischen Urteil Approbation erteilt hat. Gibt es Gründe, diese Approbation zu verweigern, reagiert also, wie geschildert, der Gemeinsinn mit Vertrauensentzug, so werden nicht Machenschaften moralisch-politisch erblindeter Macher entlarvt. Vielmehr ist der Gemeinsinn in seiner Bilanzierung von Nutzen und Nachteil der industriellen Evolution zu einem Ergebnis gelangt, das in den jeweils relevanten Details eine Revision dieser Evolution nach Inhalt und Richtung erzwingt. Man erkennt: Der Gedanke fortschreitender Ablösung des Gemeinsinns durch den wissenschaftlich-technisch elaborierten Sachverstand ist ein Nonsens-Gedanke⁷⁷. Indem wir das erkennen, dementieren wir nicht den guten und zustimmungsfähigen Sinn industriegesellschaftlicher Entwicklungen.

DOI: 10.1007/978-3-642-57937-0_5

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