METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

222382

(2007) Schlüsselwerke der Politikwissenschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Anthony Downs, An Economic Theory of Democracy, Stanford 1957

Joachim Behnke

pp. 96-99

Anthony Downs' "Ökonomische Theorie der Demokratie" zählt zu den Klassikern der Politischen Theorie. Dabei verdankt die Dissertationsarbeit von Downs an der Stanford Universität ihre Entstehung einer Reihe von Zufällen. Ursprünglich hatte er beabsichtigt, ein vollkommen anderes Thema zu untersuchen: den Einfluss des Baus einer Autobahn auf die anliegenden Grundstückspreise. Nachdem sich dieses Vorhaben als nicht realisierbar herausgestellt hatte, bat er in seiner Verlegenheit einen seiner Professoren, Julius Margolis, um einen Vorschlag für ein anderes Thema. Dieser riet ihm daraufhin, sich mit einer These Joseph Schumpeters, die dieser in "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" (→ Schumpeter 1942) vertreten hatte, zu befassen. Schumpeters Idee bestand darin, dass die Politik analog zum Markt zu untersuchen sei, wobei Parteien und Politiker wie Anbieter und Wähler wie Konsumenten zu behandeln seien. Ähnlich wie die unsichtbare Hand von Adam Smith sollte dabei die soziale Funktion der Politik, die Sorge für das Gemeinwohl, als Nebenprodukt von Prozessen interpretiert werden, in denen alle handelnden Personen ausschließlich von privaten Motiven angetrieben werden. Mit einem Thema versehen begann für Downs nun eines der — nach eigenem Bekunden — schönsten Jahre seines Lebens, in dem er vormittags vier Stunden an seiner Arbeit verbrachte und den Nachmittag mit Tennisspielen und anderem Zeitvertreib (Grofman 1995, S. 198). Das Ergebnis überzeugte seinen Betreuer Kenneth Arrow dermaßen, dass er es seinem Gastkollegen Robert Dahl zum Lesen gab, der es wiederum an Charles E. Lindblom weiterreichte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90400-9_27

Full citation:

Behnke, J. (2007)., Anthony Downs, An Economic Theory of Democracy, Stanford 1957, in S. Kailitz (Hrsg.), Schlüsselwerke der Politikwissenschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 96-99.

This document is unfortunately not available for download at the moment.