METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

223337

(1972) Soziologie und Sozialgeschichte, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Soziologie und Geschichte aus der Sicht des Sozialhistorikers

Hans-Ulrich Wehler

pp. 59-80

Der Ruf nach der interdisziplinären Kooperation von Soziologen und Historikern hat seit geraumer Zeit geradezu modischen Charakter gewonnen. Das trifft namentlich auf die Vereinigten Staaten zu, aber auch in der Bundesrepublik herrscht kein Mangel an derartigen Appellen1. Nun ist es unbestreitbar richtig, daß sich mit solchen programmatischen Forderungen zwar vortrefflich streiten läßt, aber die entscheidende Probe bleibt doch diejenige wissenschaftliche Problemanalyse, die berechtigten Ansprüchen beider Disziplinen in größerem Umfang als bisher gerecht wird. Die dazu notwendige Fusion von theoretischen Ansätzen und methodischen Verfahren, von Denkweisen und Zielsetzungen aus beiden Wissenschaften — eine Fusion, die inzwischen Umrisse einer historisch-kritischen Sozialwissenschaft deutlich erkennen läßt, ist nicht mehr so selten, ja, es gibt einige vorzügliche Studien, die hier als Orientierungspunkte dienen können2. Ungeachtet dieser Tatsache, daß die Bewährung im Forschungsprozeß und in der Darstellung ein entscheidendes Kriterium darstellt, dürfte es sich dennoch lohnen, einige seit langem strittige Punkte im Verhältnis der beiden Wissenschaften zueinander noch einmal zu erörtern, um wenn eben möglich die Entwicklung einer derartigen historisch-kritischen Gesellschaftsanalyse zu unterstützen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83551-2_3

Full citation:

Wehler, H. (1972)., Soziologie und Geschichte aus der Sicht des Sozialhistorikers, in P. C. Ludz (Hrsg.), Soziologie und Sozialgeschichte, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 59-80.

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