METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

182484

(1966) Conditio humana, Dordrecht, Springer.

Zu Freuds Abhandlung über das Unheimliche

Roland Kuhn

pp. 152-161

Im Jahre 1915 schrieb Freud in »Zeitgemäßes über Krieg und Tod« (X, 350)1: »Dem Todesglauben kommt ... nichts Triebhaftes in uns entgegen«. 1920 heißt es in »Jenseits des Lustprinzips« (VIII, 58): »Wie soll man aber den sadistischen Trieb, der auf die Schädigung der Objekte zielt, vom lebenserhaltenden Eros ableiten können? Liegt da nicht die Annahme nahe, daß dieser Sadismus eigentlich ein Todestrieb ist, der durch den Einfluß der narzistischen Libido vom Ich abgedrängt wurde, so daß er erst am Objekt zum Vorschein kommt?« Freud macht selbst Einwände: »Nur daß diese Auffassung von jeder Anschaulichkeit weit entfernt ist und einen geradezu mystischen Eindruck macht. Wir kommen in Verdacht, um jeden Preis eine Auskunft aus einer großen Verlegenheit gesucht zu haben.« Gerade auch angesichts dieser Einwände drängt sich die Frage auf, welchen Weg Freud in jenen 5 Jahren gegangen ist und wie er dazu geführt wurde, »einen Todestrieb« zu »supponieren«, dem die Aufgabe gestellt ist, »das organisch Lebende in den leblosen Zustand zurückzuführen«. (XIII, 265)

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-85978-6_12

Full citation:

Kuhn, R. (1966)., Zu Freuds Abhandlung über das Unheimliche, in W. Baeyer & R. M. Griffith (Hrsg.), Conditio humana, Dordrecht, Springer, pp. 152-161.

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