METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

198059

(2013) Sprachwissenschaft, Stuttgart, Metzler.

Wörter

Bernhard Wälchli, Andrea Ender

pp. 91-135

Für schöne Worte kann man sich ja bekanntlich nichts kaufen, trotzdem wird Wörtern Wert zugesprochen, wenn beispielsweise jemand bedauert, mangels Fleißes in einer Fremdsprache keinen reicheren Wortschatz erworben zu haben. Wörter sind so offensichtliche Bestandteile der Sprache, dass sie manchmal von Laien für das gehalten werden, was eine Sprache ganz und gar ausmacht, etwa wenn man fälschlicherweise das Büffeln von Vokabeln mit dem Lernen einer Sprache gleichsetzt. In den anderen Kapiteln dieses Buches ist zu lesen, warum zur Sprache weit mehr als nur Wörter gehören. Dieses Kapitel aber handelt von der Vielgestaltigkeit des Wortes als ein Phänomen an der Schnittstelle von Form und Bedeutung. Tatsächlich ist einiges besonders an Wörtern: Die Verbindung zwischen Form und Bedeutung ist meist willkürlich und Wörter sind daher in verschiedenen Sprachen völlig unterschiedlich beschaffen. Es gibt keine innewohnende Verbindung zwischen Form und Bedeutung und somit keinen natürlichen Grund, warum wir im Deutschen für unsere Fortbewegung das Wort gehen verwenden, Französischsprachige aber aller oder Türkischsprachige gitmek — trotz ihrer lautlichen Verschiedenheit eignen sich alle drei Formen gleichermaßen gut zur Bezeichnung.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-00581-6_3

Full citation:

Wälchli, B. , Ender, A. (2013)., Wörter, in P. Auer (Hrsg.), Sprachwissenschaft, Stuttgart, Metzler, pp. 91-135.

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