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(1993) Jugend vor der Moderne, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Psychologische Neubestimmung der Grundkategorie Entwicklung
Lebensspanne, Lebensereignisse, Übergänge. Das Subjekt nimmt zu seiner sozialen Umwelt Stellung
Heinz Abels
pp. 409-426
Den oben behandelten entwicklungspsychologischen Theorien des Reifens und Wachsens war gemein der Gedanke einer kontinuierlichen Entwicklung in einer Richtung. Entwicklungsschritte hingen auch in irgendeiner Form mit dem fortschreitenden Alter zusammen. In einer soziologischen Terminologie würde man dieses Modell der individuellen Entwicklung als einen Lebenslauf bezeichnen. "Lebenslauf" steht für ein Modell des dahinfließenden Lebens. Gegenüber dieser Annahme erhoben sich in dem Maße Zweifel, wie Diskontinuitäten in der Entwicklung der Individuen sichtbar wurden und zu viele Lebensläufe von der Norm abwichen. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen entstand die Theorie einer Entwicklungspsychologie der "Lebensspanne". Das Paradigma der Lebensspanne ist deshalb auch mehr als die psychologische Variante des soziologischen Paradigmas Lebenslauf1), es ist eine Erweiterung des Entwicklungsgedankens in entscheidenden Punkten. Dazu zählen einmal die Annahme, daß Entwicklung lebenslang stattfindet, zum anderen die Annahme, daß Entwicklung von der Bedeutung abhängt, die Individuen der soziokulturellen Umwelt beimessen, und drittens, daß Entwicklungsprozesse reversibel sind.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-322-93645-5_26
Full citation:
Abels, H. (1993). Psychologische Neubestimmung der Grundkategorie Entwicklung: Lebensspanne, Lebensereignisse, Übergänge. Das Subjekt nimmt zu seiner sozialen Umwelt Stellung, in Jugend vor der Moderne, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 409-426.
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