METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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Theorie- und Methodendiskussionen in der Forschung zur DDR-Literatur und ihrer rezeptiven Aneignung

Gerd Labroisse

pp. 346-355

Ein seit 1976 an der Freien Universität Amsterdam laufendes Forschungsprojekt zur DDR-Literatur wurde 1979 von Jos Hoogeveen und mir als ein Versuch vorgestellt, mit ›neuen‹ literaturwissenschaftlich-methodologischen Ansätzen die auf östlicher wie westlicher Seite ideologisch orientierten Behandlungsweisen von DDR-Literatur kritisch zu hinterfragen.2 Der Projektarbeit vorausgegangen waren Einzeluntersuchungen zu den Literaturverhältnissen in der DDR und ihrer bundesrepublikanischen Rezeption.3 Die von westlicher Seite nicht selten gemachte Annahme weitgehender ›Steuerung‹ etwa der Roman-Produktion durch die Literaturtheorie und insbesondere durch die (über die Literaturpolitik vermittelten) Forderungen der Theorie des Sozialistischen Realismus erwies sich dabei als äußerst fragwürdig; darüber hinaus ließ sich zeigen, auf welche unterschiedlichen Weisen Literatur-Produktion und deren literaturkritische Rezeption zum Konzept der ›Literaturgesellschaft‹ beizutragen vermochten. Die Vorüberlegungen zur Anlage des Amsterdamer Forschungsprojekts hatten zur Entfaltung einer werkorientierten (Labroisse) und einer funktionalistischen (Hoogeveen) Untersuchungsmethodik geführt. Beiden Konzeptionen war ein Rezeptionsansatz, das heißt die ›Aufnahme‹ von DDR-Literatur in der DDR, gemeinsam, der von jeder Art von Tageskritik bis hin zu literaturwissenschaftlichen Werk-Interpretationen und größeren Darstellungen reichte.4

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03631-5_20

Full citation:

Labroisse, G. (1996)., Theorie- und Methodendiskussionen in der Forschung zur DDR-Literatur und ihrer rezeptiven Aneignung, in L. Danneberg & F. Vollhardt (Hrsg.), Wie international ist die Literaturwissenschaft?, Stuttgart, Metzler, pp. 346-355.

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