METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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Interpretieren und Verstehen vor dem Erfahrungshintergrund der russischen Literaturwissenschaft

Alexander Michailow

pp. 374-395

Einer, der aus der ehemaligen Sowjetunion kommt, wird gerne aufgefordert, über die Lage seines Fachs in seinem Lande zu referieren, sogar über die engeren Schranken des Themas hinaus, während er sich, in nördlichere Gebiete Deutschlands verschlagen, in die »berühmte, grosse, reiche und volkreiche Hansee= Handels= und freye Reichsstadt, in der Hollsteinschen Landschaft Storman gelegen«1 gastfreundlich gerufen, sich schon darüber freut, hier nicht auf die Weise empfangen zu werden, wie vormals die zu Deutschlands Befreiung aufgebrochenen Kosakengruppen, 55 Jahre nach der allerneuesten (doch nicht der allerletzten) Auflage des Hübner-Lexikons von 1759: »Ach des Feindes wilder Horde […] Russen, Schweden stark verbündet, / Brechen hier mit wilder Macht […] Weh, des Nachbars Fenster klirrt / Hurrah, Stupai, Boschkai, Kurba, / Vinu, Gleba, Biba, Rack / Schreit und flucht und plackt die Turba. / Erst am Morgen zieht der Pack. / Eine Mauer um uns baue […].«2 Unter Verwendung der recht kräftigen Ausdrücke wurde seinerzeit der feindliche Retter mit Gottes Hilfe glücklich abgewehrt, wider Erwarten, wider menschliches Ermessen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03631-5_23

Full citation:

Michailow, A. (1996)., Interpretieren und Verstehen vor dem Erfahrungshintergrund der russischen Literaturwissenschaft, in L. Danneberg & F. Vollhardt (Hrsg.), Wie international ist die Literaturwissenschaft?, Stuttgart, Metzler, pp. 374-395.

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