METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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Soziale Ordnung als Konstruktion

Terrain für den Streit um die moderne Betriebswirtschaftslehre?

Frank H. Witt

pp. 20-23

Die betriebswirtschaftliche Forschung muß damit "leben" können, daß sie einen Gegenstand analysiert, in dem sie selbst vorkommt. Dies gilt trivialer Weise für erfolgreiche Ergebnisse von Forschungsbemühungen, die für die Lösung praktischer Probleme adaptiert werden können. Zu Selbstüberschätzung ist diesbezüglich kein Anlaß, schließlich sind Betriebe älter als akademische Bemühungen zu ihrer Erforschung und von daher ist allenfalls zu vermuten, daß in Betriebswirtschaften oder Organisationen wissenschaftliche Erkenntnisse Anwendung finden, und zwar nach den dort geltenden "Spielregeln" und nicht nach denen, die in der akademischen Forschung gelten. Neben Differenzen sind sicher auch Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten zu finden, auch Universitäten sind schließlich "irgendeine Form" von Organisation. Das verschärft das Problem noch, und auch mit der Erkenntnis, die hier wie dort vorhandenen, aber auch unterschiedlichen Ordnungsmerkmale das Ergebnis von sozialen Prozessen sind, ist das Problem weder gelöst, noch einer Lösung näher. Gewiß ist nur: soziale Ordnungen wachsen nicht auf Bäumen, und das war jedem der Klassiker auch bekannt. Die Behauptung, daß es sich bei Betriebswirtschaften oder Wirtschaftsorganisationen um soziale Konstruktionen handelt ist banal, das weiß jeder und bestreitet keiner.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-86563-2_4

Full citation:

Witt, F. H. (1995). Soziale Ordnung als Konstruktion: Terrain für den Streit um die moderne Betriebswirtschaftslehre?, in Theorietraditionen der betriebswirtschaftlichen Forschung, Wiesbaden, Gabler, pp. 20-23.

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