METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

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Gedankenschnelle und Himmelsflug

einige hermetische Motive bei Hobbes

Karl Schuhmann

pp. 25-44

Ein größerer Gegensatz als der zwischen Thomas Hobbes und dem pseudomythischen Hermes Trismegistos (Mercurius Ter-Maximus) läßt sich offenbar kaum denken. Kein Wunder, daß niemand je darauf verfiel, sie beide nebeneinander-zustellen. Auf der einen Seite der Begründer einer strengen, am Muster der Geometrie orientierten Wissenschaft, auf der anderen ein nebulöses halbtheologisches Gedankengemisch mit alchemisch-astrologischem und magisch-medizinischem Einschlag! Hobbes' spätes Decameron Physiologicum (1678) läßt an Deutlichkeit da nichts zu wünschen übrig. Ptolemäus, heißt es darin, sei ein hervorragender Astronom und Geometer gewesen, aber wo er sich dann auf die Astrologie einläßt, »he is again a gipsy« (ew vii, 75).1 Von sich selber sagt Hobbes im gleichen Werk, er lasse keine andere Ursache als räumliche Bewegung gelten und habe sein Leben lang das Gerede von Sympathie, Einfluß (influence), substantiellen Formen und immateriellen Effluvien abgelehnt. »For I am not, nor am accounted by my antagonists for a witch,« wie er mit beißendem Spott hinzufügt (ew vii,155). Astrologie, Theologie und Engellehre (Dämonologie) werden denn auch in De Corpore (1655) aus der Philosophie ausdrücklich ausgeschlossen (ol i,10).

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-017-0485-4_2

Full citation:

Schuhmann, K. (2004). Gedankenschnelle und Himmelsflug: einige hermetische Motive bei Hobbes, in Selected papers on renaissance philosophy and on Thomas Hobbes, Dordrecht, Springer, pp. 25-44.

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