METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

222098

(2003) Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

ist neben Zeit eine Grundvoraussetzung aller sozialen Vorgänge. Nur wenige Sozialwissenschaftlerinnen haben dieser Tatsache größere Bedeutung beigemessen, sodass bis in die jüngste Zeit unklar geblieben ist, wie denn der Zusammenhang zwischen räumlicher und sozialer Organisation einer Gesellschaft zu verstehen sei. Der erste wichtige soz. Beitrag dazu stammt von Georg Simmel (1858–1918), für den "nicht der Raum, sondern die von der Seele her erfolgende Gliederung und Zusammenfassung seiner Teile" gesellschaftliche Bedeutung hat. Er nennt dann fünf "Grundqualitäten der Raumform": Ausschließlichkeit, Begrenzung, Fixierung, Bestimmung sinnlicher Nähe oder Distanz, Bewegung, und entwickelt daran die erste Skizze einer soz. Analyse von R. Systematische Theoriebildung sollte daraus nicht werden; selbst Autoren (wie z.B. Giddens 1993), die ausdrücklich auf die Bedeutung von R. zum Verständnis sozialer Beziehungen hinweisen, lassen es häufig bei diesem Hinweis und vermeiden die notwendigen Konsequenzen. Dafür tauchen immer wieder in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen Argumente auf, die das tiefere Verständnis der gesellschaftlichen Bedeutung von R. befördern können. Einen besonders wichtigen Beitrag hat Hans Linde (geb. 1913) mit seiner Abhandlung über "Sachdominanz in Sozialstrukturen" geleistet.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-93449-9_17

Full citation:

Hamm, B. , Kaufmann, F. , Waldrich, H. , Peuckert, R. (2003)., Raum, in B. Schäfers (Hrsg.), Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 277-292.

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