METODO

International Studies in Phenomenology and Philosophy

Book | Chapter

204767

(2006) Bildung und Anerkennung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die Universalismus-Partikularismus-Bildungsparadoxie in Bildungspolitik und im Diskurs der interkulturellen Erziehungswissenschaft

Krassimir Stojanov

pp. 69-105

Wie schon im ersten Kapitel erwähnt, rückt in den letzten Jahren der paradoxe Charakter des pädagogischen Handelns immer stärker in den Mittelpunkt erziehungswissenschaftlicher Reflexionen. Die Paradoxität bzw. die Widersprüchlichkeit dieses Handelns wird nicht (mehr) als eine vorübergehende Unzulänglichkeit seiner konkreten Ausformungen, als ein zu beseitigendes "Technologiedefizit", sondern als konstitutiv für sein Wesen aufgefasst (vgl. Helsper 1996, S. 521). Demnach gilt es vor allem für ein konsequentes Aushalten dieser Paradoxität zu plädieren und die simplifizierenden und vereinseitigenden Wirkungen von Strategien einer "Pseudo-Entparadoxierung" aufzuzeigen (vgl. Ilien 2002, S. 75ff.). Als zentrale Paradoxien des pädagogischen Handelns werden neben der "klassischen", im letzten Kapitel schon erwähnten Kantischen Paradoxie der Kultivierung der "Freiheit bei dem Zwange", unter anderem auch die Paradoxien zwischen Distanz und Nähe, zwischen (systemischer) Organisation und (interpersonaler) Kommunikation, zwischen (erklärender) Subsumtion und (verstehender) Fallrekonstruktion, sowie zwischen dem gesellschaftlichen Humanisierungs-Auftrag an die Bildungsinstitutionen und den ahumanen Tendenzen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit selber aufgezählt (vgl. Helsper 1996, S. 530ff.; Ilien 2002, S. 11ff, S. 82ff.).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90376-7_2

Full citation:

Stojanov, K. (2006). Die Universalismus-Partikularismus-Bildungsparadoxie in Bildungspolitik und im Diskurs der interkulturellen Erziehungswissenschaft, in Bildung und Anerkennung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 69-105.

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